Die stille Geburt von Levi....

Montag, der 3.9.2012!

 

Heute hab ich Termin zur Einleitung im LKH Feldkirch. Um halb 9 bin ich da und zittere am ganzen Körper. Ich bin total nervös und dadurch das ich kaum was gegessen hab die letzten Tage, ist mir eiskalt, vom Schlaf ganz zu schweigen.

 

Ich komme in ein Zimmer ganz hinten am Flur und hab es ganz für mich, zum Glück.

 

Die Schwestern und Ärzte sind alle total herzlich und ich fühle mich wirklich gut aufgehoben. Mir wird nochmal alles erklärt und muss einen Zettel unterschreiben wegen den Tabletten die die Wehen fördern soll.

 

Anschließend bekomm ich eine Leitung gelegt, falls ich Schmerzmittel brauche oder für den Notfall. Kurz darauf kommt die Hebamme Jasmin und ich bekomm die Tablette eingeführt, das war nicht wirklich angenehm.

 

So, und nun heisst es warten. Niemand kann mir sagen wie lange es geht, zwischen einer Stunde und 3 Tagen ist alles dabei.

Ich bin aber total ruhig seitdem und es geht mir sogar recht gut.

Nun lieg ich da und lies etwas, während ich immer noch vor mich hinfriere, aber aufstehen und meine Jacke holen geht nicht da ich warten muss bis die Tablette sich aufgelöst hat.

 

Es ist 10 Uhr und bis auf leichte Wehen ab und zu mal, spür ich nichts. Ich geh etwas nach draußen auf den Balkon, die frische Luft und die paar Sonnenstrahlen tun mir echt gut. Ich habe Zeit zum Nachdenken und nochmal alles auf mich wirken zu lassen.

 

 

Es ist 11 Uhr und langsam werden die Wehen schon stärker, regelmäßig sind sie schon. Kann sie aber noch gut veratmen und laufe darum im Zimmer auf und ab.

 

Ab 12 Uhr waren die Wehen schon so stark das ich nicht mehr konnte ohne Schmerzmittel. Ich spürte meine Hände zeitweise nicht mehr, waren fast taub.

Da gerade Mittagspause war, brauchte es etwas über 20 Minuten bis jemand kam und mir Buscopan (krampflösendes Mittel) gab.

 

Die Schmerzen waren mittlerweile unterträglich, zum Glück kam endlich die Hebamme und untersuchte meinen Muttermund, autsch.

Es war halb 1 mittags und die Wehen kamen sehr schnell aufeinander.

Sie gab mir noch eine Spritze in den Oberschenkel, damit wurde es dann etwas besser.

 

Aber langsam merkte ich immer mehr Druck auf dem Damm. Die Hebamme saß neben mir und zwischen den Wehen unterhielten wir uns immer kurz. Sie wich nicht mehr von meiner Seite und so langsam merkte ich immer mehr Druck nach unten. Die Wehen veratmete ich ganz brav bis ich merkte das sie nun rauskam.

 

Und um 13.25 Uhr mit 130g und 18cm kam sie in der 21.SSW still zur Welt.

 

Sie  sah so friedlich aus, als ob sie nur schlafen würde. Es war alles dran, die kleinen Füße mit Zehen, die Händchen mit den winzigen Fingern, einfach alles. Aber halt alles viel zu klein....

 

 

Ich durfte sie noch lange bei mir haben und anschauen, während wir warteten bis sich die Plazenta löst. Ich hab nur gebetet das sie ganz rauskommt, wenn nicht, hätte ich noch in den OP müßen zur Ausschabung.

 

Also warteten wir. Nach ner viertel Stunde noch nichts. Nach weiteren 5 Minuten bittete sie mich in die Knie zu gehen und mal zu drücken, dann kam sie auch schon raus und sie war Gott sei Dank komplett, zumindest was sie so sehen konnte.

 

Danach gings zum Ultraschall um zu sehen ob auch wirklich alles raus war, und ich wurde von einer OP verschont.

Jetzt ging ich mich erstmal frisch machen und dann bekam ich eine Infusion damit sich die Gebärmutter besser zurückbildet. Dazu noch die Abstilltabletten.

 

Meine Mama kam mich besuchen und wir quatschten ein bisschen, ich glaub für sie war es in dem Moment schwerer als für mich.

 

Um 18 Uhr durfte ich endlich nach Hause mit allem was man so hat nach einer Geburt, nur leider ohne Kind, ohne Bauch, so schnell war man wieder nicht schwanger!

 

Befund meiner Tochter ergab das sie gesund war! Bei mir wird nun die Schilddrüse untersucht, ich hab eine vergrößerte Schilddrüse die aber noch normal arbeitet. Hab auch einen "heissen" Knoten der aber gutartig ist. Laut Ärzten war es nicht der Grund für eine Fehlgeburt. Wir dürfen es nun wieder wagen, so die Aussage der Ärzte.

 

 

 

Ich möchte mich auch bei allen bedanken die für mich gebetet haben und an mich gedacht. Ich hätte den Tag sonst sicher nicht so ruhig und gelassen durchgestanden.

Ich hab gespürt das Gott bei mir ist, er hat mir geholfen!

 

 

Dennoch bleibe ich stets bei dir,
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Psalm 73, 23